| Veranstaltung: | Herbst-DV 2025 |
|---|---|
| Antragsteller*innen: | Alina Nagy Robin Gundert Jonas Haas Steffen Ludwig |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 16.11.2025, 16:05 |
A3: Einführung quotierter Redelisten auf Diözesanversammlungen
Antragstext
Die Diözesanversammlung möge beschließen, die DV-Geschäftsordnung an der
folgenden Stelle zu ändern:
2.5 Beratung Die Moderation erteilt das Wort in der Reihenfolge der
Wortmeldungen. Sind auf der Redeliste Menschen unterschiedlicher
Geschlechtsidentitäten vertreten, so erteilt die Moderation abweichend davon das
Wort so, dass möglichst keine zwei Redebeiträge von Menschen der gleichen
Geschlechtsidentität aufeinander folgen (“quotierte Redeliste”). Den Mitgliedern
der Diözesanleitung, sowie Antragssteller*innen ist auf Verlangen außerhalb der
Reihenfolge das Wort zu erteilen. Liegen keine Wortmeldungen mehr vor, so
erklärt die Moderation die Beratung für geschlossen. Die gemeinsame Beratung
gleichartiger oder verwandter Gegenstände ist zulässig.
Die Änderung soll mit dem Ende der Herbst-Diözesanversammlung 2025 wirksam
werden.
Begründung
Für die Meinungsbildung auf Versammlungen ist es grundsätzlich wichtig, dass alle Meinungen und Perspektiven gleichwertig gehört werden. Wir alle nehmen die Welt unterschiedlich wahr und werden an unterschiedlichen Stellen bevor- oder benachteiligt. Die Geschlechtsidentität spielt dabei in vielen Fällen eine große Rolle; es ist also wichtig, auch die Beiträge von Menschen unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten zu hören.
In gruppendynamischen Prozessen kommt es aus verschiedenen Gründen oft dazu, dass insbesondere Männer die Diskussion dominieren. Wenn das etabliert ist, fällt es Personen mit einer anderen Geschlechtsidentität häufig schwer, sich an der Diskussion zu beteiligen und gehört zu werden.
Bei der Frühjahrs-DV 2025 waren z.B. bei der Diskussion zum Initiativantrag “Diözesanball im DV Freiburg” 11 von 13 Redebeiträgen von männlich gelesenen Personen. Das steht im Gegensatz dazu, dass männlich gelesene Personen “nur” 63% der Teilnehmenden ausgemacht haben. Dazu kamen noch einige informelle Wortbeiträge in Form direkter Antworten, die alle ausschließlich von männlich gelesenen Personen kamen.
Quotierte Redelisten, wie sie in diesem Antrag vorgeschlagen werden, bieten eine Möglichkeit, die wünschenswerte gleichwertige Beteiligung von Menschen unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten an Diskussionen zu fördern.
Dadurch, dass die Änderung erst zum Ende der Herbst-DV wirksam wird, muss in der aktuellen Versammlung noch kein System gefunden werden, wie die quotierte Redeliste technisch umgesetzt wird.

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